Geschäftsführung im Interview

Gemeinsam für die Zukunft

Silvio Schindler, Vorsitzender der Geschäftsführung

Lassen wir das Jahr kurz Revue passieren. 2019 war sehr erfolgreich für PSW. Was war dafür entscheidend?

Ganz klar die Leistung der gesamten PSW-Mannschaft. Wir haben dieses Jahr viele zukunftsweisende Themen auf den Weg gebracht. Das ist uns durch den herausragenden Einsatz aller PSWler gelungen. Das Ergebnis eines Audits des TÜV Süd hat uns Anfang des Jahres darin bestärkt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Der TÜV hat uns bestätigt, dass wir für den Geltungsbereich ‚Generalentwickler für gesamtheitliche Modul- und Derivateentwicklung im Automobilbereich‘ ein effizientes Qualitätsmanagementsystem eingeführt haben. Insbesondere die Bereiche Strategie, Innovation und Projektmanagement wurden positiv hervorgehoben.

Silvio Schindler, Vorsitzender der Geschäftsführung
Andreas Fidorra, Geschäftsführer Entwicklung
Claus Burghausen, Geschäftsführer Finanz/Compliance/Integrität/Personal

Schauen wir voraus. Was sind Ihre Erwartungen für 2020?

2020 wird noch anspruchsvoller. Die OEMs stehen vor großen Herausforderungen. Sie benötigen einen Großteil ihrer Kapazitäten, um die zunehmende Vielfalt an Themen und die hohe Komplexität in der Entwicklung zu bewältigen. Aber das eröffnet uns auch neue Chancen, weil OEMs ganze Fahrzeugderivate vergeben. Das beste Beispiel dafür ist ein kommender Elektrosportwagen von Audi, bei dessen Entwicklung wir maßgeblich beteiligt sind. Es ist das größte Projekt der Firmengeschichte, bei dem alle Abteilungen von PSW gefordert sind und die Kollegen machen einen super Job. Neben der erfolgreichen Gestaltung unserer Projekte, spielt auch das Thema Kompetenzaufbau eine wichtige Rolle. Angesichts des technologischen Wandels werden wir gestützt auf unsere Stärken im Engineering unser zukunftsweisendes Leistungsportfolio weiter ausbauen: Simulation, Fahrzeugsicherheit und Elektrik/Elektronik sind wichtige Kompetenzfelder.

Technologischer Wandel, hohe Komplexität: Es sind bewegte Zeiten. Was gibt in so einem Umfeld Sicherheit?

In so einem volatilen Umfeld ist es wichtig zu wissen, wohin die Reise geht und wofür man steht – und das wissen wir. Die Vision unserer Unternehmensstrategie PSW2025 ist klar: „Wir sind führender Entwicklungspartner für die Mobilität der Zukunft.“ Unsere Unternehmensstrategie haben wir dieses Jahr durch eine Markenstrategie ergänzt. Damit haben wir der „Marke PSW“ ein klares und unverwechselbares Profil gegeben, womit wir unseren Anspruch eines innovativen Engineering-Partners im Markt weiter stärken.

Kopf und Herz: Die Unternehmens- und Markenstrategie von PSW

Andreas Fidorra, Geschäftsführung Entwicklung

Die gesamte Automobilbranche befindet sich im größten Umbruch ihrer Geschichte. Welche Antwort hat PSW auf die damit einhergehenden Herausforderungen?

PSW hat sich seit der Gründung massiv weiterentwickelt: vom Drei-Mann Betrieb zum Generalentwickler, der ganze Fahrzeuge entwickelt. Während dieser Zeit hat das Unternehmen schon viele Herausforderungen gemeistert und wir werden auch den aktuellen Umbruch nutzen, um daran zu wachsen. Wir besitzen ein umfassendes Knowhow in der Gesamtfahrzeugentwicklung. Zudem verfügen wir über eine breite technologische Expertise. In Kombination mit unserem Projektmanagement und der Matrixstruktur, versetzt uns das in die Lage, mehrere Großprojekte vom Konzept bis zur Serie gleichzeitig zu entwickeln.

Basis für den Erfolg: Projektmanagement mit Matrixstruktur...
...und umfassendes Knwohow in der Gesamtfahrzeugentwicklung.

In Zukunft ist nicht nur die Fähigkeit gefragt, mehrere Großprojekte parallel zu entwickeln. Es braucht auch Kompetenzen in neuen Technologien.

Absolut. Und schon heute verfügt PSW über wichtige Kompetenzen in Zukunftstechnologien, wie zum Beispiel dem prototypenfreien Entwickeln. Aber wir arbeiten weiter aktiv an unserer Zukunft. PSW setzt dabei ganz klar auf die Integration von Mobilitätstechnologien. In den vergangenen Monaten haben die Fachbereiche individuelle Abteilungsstrategien erarbeitet, die im Einklang mit der Unternehmensstrategie sind. Besonders wichtig war uns dabei, die zukünftig relevanten Technologiefelder anzugehen und konkrete Maßnahmen abzuleiten.

Können Sie ein konkretes Beispiel geben?

Gerne. Zum Beispiel in der Exterieur- und Interieurentwicklung wird zunehmend die Modularität und User Experience in den Fokus rücken. Insbesondere bei Sharing-Konzepten müssen Fahrzeuge modular gestaltet sein, um sie schnell und einfach warten zu können. Gleichzeitig wird der Fahrzeuginnenraum der Zukunft auf den jeweiligen Use-Case anpassbar sein, um den Insassen durch ein perfektes Zusammenspiel von Licht, Sound und Klimatisierung eine individuelle Wohlfühlatmosphäre zu kreieren. Das stellt natürlich neue Anforderungen an uns als Engineering-Partner.
Mit unserer Strategie stellen wir sicher, dass wir schon heute die Kompetenzen aufbauen, welche wir in Zukunft benötigen. Als schlagkräftiges Team sind wir so bestens für die Anforderungen der Mobilität der Zukunft aufgestellt.

Claus Burghausen, Geschäftsführer Finanz/Compliance/Integrität/Personal

Der Wandel bringt auch hohe Investitionen mit sich. Wie schafft es das Unternehmen, dass es angesichts angespannter finanzieller Rahmenbedingungen wettbewerbsfähig bleibt?

OEMs müssen hohe Investitionen vornehmen, um neue Technologien zu entwickeln und sie auf die Straße zu bringen. Dieser Kostendruck wirkt natürlich auch auf uns als Engineering-Partner. Deswegen ist es essenziell, dass wir unsere Kosten im Griff behalten. Dass gelingt uns einerseits durch das Heben von internen Synergien, andererseits müssen wir unsere Prozesse schlank halten und effizient sein. Dafür haben wir ein Effizienzprogramm aufgesetzt, durch das wir vergangenes Jahr schon viele Einsparungen erzielt haben und das wir auch weiter vorantreiben werden.

Durch den technologischen Wandel verändern sich auch die Kompetenzanforderungen an jeden Einzelnen. Wie befähigt PSW die Mitarbeiter, den Weg in die Mobilität der Zukunft zu gehen?

Der Wandel in der Automobilindustrie stellt uns vor große Herausforderungen. Ich bin überzeugt, dass uns der Wandel gelingt, wenn wir uns auf die Transformation einlassen und sie motiviert mitgestalten.

Neugierde, Offenheit und Engagement: wichtige Faktoren, um die Transformation erfolgreich zu gestalten.

Dafür brauchen wir Engagement und Offenheit für Neues. Deswegen erarbeiten wir gerade ein Konzept, mit dem wir unseren Mitarbeitern die Chance eröffnen möchten, sich weiterzuentwickeln. Durch maßgeschneiderte Fortbildungs- und Qualifizierungsformate, wollen wir mit dem Wandel nicht nur Schritt halten, sondern ihn auch mitgestalten.

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