Redaktion: Künstler und Ingenieur zugleich – Eine recht ungewöhnliche Mischung. Nach deinem Abschluss als Diplom-Ingenieur hast du bei Audi angefangen und dann zehn Jahre später noch ein Kunstdiplom abgelegt. Was hat deine Begeisterung für Kunst geweckt?
Mike: Meine Begeisterung für Kunst war schon immer da. Als ich zehn Jahre alt war, wurde mir bereits ein gewisses Talent zugesprochen. Deswegen hat man mich in der Schule gefördert und in den 90er Jahren hat mich der Maler Wolfram Wegener betreut. Er war lange Zeit wie eine Art Mentor für mich.
Trotzdem hast du einen technischen Berufsweg eingeschlagen.
Mike: Ja, aber das ist für mich kein zwingender Widerspruch. Nach meinem Abschluss in Feinwerktechnik bin ich 1998 bei Audi eingestiegen. Im Laufe der Zeit habe ich mich dort zunehmend mit Themen in der Vorentwicklung beschäftigt. Meinen künstlerischen Drang verlor ich nie. Deswegen habe ich von 2008 bis 2013 ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München angehängt. Bei meiner Arbeit als Ingenieur schöpfe ich sehr viel aus meiner künstlerischen Seite. Neue Perspektiven und neue Blickwinkel schaffen Raum für neue Methoden und Formate – das gilt für mich als Künstler und Ingenieur zugleich. Zudem ist Kreativität ein Katalysator für Ideen und wer wirklich innovieren will, muss frei denken können.