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2021 / Mit voller Spannung voraus

Mutig vorausgeschaut

    Im Interview spricht die Geschäftsführung über die Entwicklung des Audi e-tron GT, den Beitrag von PSW zur VW-Strategie "goTOzero" und die Arbeitswelt von Morgen.

    Herr Fidorra, haben Sie heute schon einen Audi e-tron GT durch Ingolstadt fahren sehen?

    Andreas Fidorra: Heute noch nicht. Aber vor ein paar Tagen, als ich auf dem Weg ins Büro gewesen bin, habe ich einen gesehen.

    Was löst das in Ihnen aus?

    Wenn man die gesamte Entwicklungszeit eines Fahrzeugs miterlebt hat, dann blickt man mit ganz anderen Augen darauf, weil man weiß, wie viel Leidenschaft und Arbeit in jedem Detail steckt. Ich bin sehr stolz darauf, dass PSW unter der Leitung von Audi wichtige Anteile der Entwicklungsarbeit übernommen und seinen Beitrag geleistet hat, dieses großartige Fahrzeug zu verwirklichen.

    Sie sind im Jahr 2017 als technischer Geschäftsführer zu PSW gekommen. Mittlerweile haben Sie den Vorsitz der Geschäftsführung und die technische Leitung inne und die Entwicklung des Audi e-tron GT vom Anfang bis zum Ende mitgesteuert. Wie sind das Unternehmen PSW und die Mitarbeitenden an dem Projekt gewachsen?

    In vielen Bereichen kann PSW auf langjährige Erfahrung zurückgreifen: Interieur, Exterieur, Bordnetz, Thermomanagement und Fahrzeugsicherheit. In anderen Bereichen sind wir mit dem Projekt gewachsen. Zum Beispiel bei den Themen Elektrik/Elektronik oder in der Gesamtfahrzeugentwicklung. Durch das Projekt konnten wir in diesen Bereichen unsere Kompetenzen vertiefen, sodass wir heute technisch und prozessual in der Lage sind, Fahrzeugderivate zu entwickeln.

    Alle hatten dasselbe Ziel vor Augen: die Verwirklichung eines charakterstarken Gran Turismos, der für die elektrische Mobilität der Zukunft steht.

    Andreas Fidorra Vorsitzender der Geschäftsführung, Geschäftsführung Entwicklung
    PSW hat beim Audi e-tron GT wichtige Anteile der Entiwicklungsarbeit übernommen. Foto: © Audi Media Center

    Was war das besondere an der Entwicklung des Audi e-tron GT?

    Der Entwicklungsprozess war ungewöhnlich kurz. Audi hat physische Modelle weitgehend durch virtuelle ersetzt. Dazu haben wir einen virtuellen Fuhrpark aufgebaut, der die Entwicklung schneller und nachhaltiger gestaltet hat. Diese ganzen Themen waren sicherlich eine Herausforderung, aber es war beeindruckend zu sehen, mit was für einem Engagement und Einsatz Audi und PSW das Projekt angegangen sind. Die Zusammenarbeit war hervorragend. Stets vertrauensvoll und alle hatten dasselbe Ziel vor Augen: die Verwirklichung eines charakterstarken Gran Turismos, der für die elektrische Mobilität der Zukunft steht.

    Das Zusammenarbeitsmodell zwischen Audi, Audi Sport und PSW im Projekt Audi e-tron GT war ein absolutes Novum. Mit einem kleinen Team, einer schlanken Projektstruktur und schnellen Entscheidungswegen konnten wir gemeinsam in Rekordzeit ein tolles Produkt auf die Straße bringen. Vielen Dank an die flexible PSW-Mannschaft, die mit hoher Kompetenz und Begeisterung wesentlich zu diesem Projekterfolgt beigetragen hat!

    Bernhard Pauli Steuerung Modellreihe e-tron GT, Audi AG

    Und dann kam Corona.

    Andreas Fidorra: In der finalen Phase des Projekts hatte die Pandemie die Welt fest im Griff, was eine zusätzliche Herausforderung für die Entwicklung gewesen ist. Wir haben eine Corona-Task-Force gebildet, die in Abstimmung mit Audi schnelle und effektive Entscheidungen getroffen hat. Immer mit der obersten Prämisse, die Gesundheit aller Mitarbeitenden zu schützen und den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten. Trotz dieses anspruchsvollen Umfelds haben es Audi und PSW geschafft, das Fahrzeug ohne Verzögerungen auf die Straße zu bringen.

    Was nimmt PSW vom Projekt Audi e-tron GT mit in die Zukunft?

    Der Aufbau von Kompetenzen und die Weiterentwicklung von Prozessen, die für die Entwicklung von Fahrzeugderivaten notwendig sind, bilden eine wichtige Basis für Folgeprojekte. Besonders die mit Audi gemeinsame Entwicklung und Applikation der HMI- und Fahrerassistenzsysteme haben uns als PSW in diesem Projekt vorangebracht. All die Erfahrungen, die Unternehmen und Mitarbeitende in diesem Projekt gesammelt haben, werden in kommende Projekte einfließen, sodass wir unsere Rolle als starker Entwicklungspartner an der Seite von Audi weiter ausbauen werden.

    Interview ohne Worte: Geschäftsführung

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    Andreas Fidorra

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    Guido Grabo

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    Sascha Hattemer

    Aktuell arbeiten wir an der Einführung eines Environmental Compliance Management Systems. Dadurch stellen wir sicher, dass PSW seinen Beitrag zur VW-Stragegie „goTozero“ leistet.

    Guido Grabo Geschäftsführung Finanz, Compliance, Integrität

    Herr Grabo, Sie sind Mitte letzten Jahres zu PSW gekommen und haben die Geschäftsführung des Finanzbereichs übernommen. Wie haben Sie PSW in Ihren ersten Tagen erlebt?

    Guido Grabo: Die interne Gremienlandschaft hat mich beeindruckt. Prozesse und Abläufe sind straff organisiert. Entscheidungen, welche Anfang der Woche getroffen wurden, waren oftmals gegen Ende der Woche umgesetzt. Diese hohe Umsetzungsgeschwindigkeit ist eine der Fähigkeiten, die PSW auszeichnet. Das war sicherlich auch ein wichtiger Faktor für die erfolgreiche Entwicklung des Audi e-tron GT.

    Was waren die ersten Themen,
    die Sie bei PSW angepackt haben?

    Ich bin begeisterter Finanzer. Dementsprechend habe ich mir zuerst die Finanzprozesse bei PSW angeschaut und mir gemeinsam mit meinem Team Gedanken gemacht, wie wir diese weiterentwickeln können. Da haben wir schon viel erreicht: Wir haben das Management Reporting deutlich schlanker gestaltet, indem wir uns auf aussagekräftige KPIs konzentriert haben. Das Unternehmen hat nun noch bessere Instrumente, um anhand dieses Reportings zielgerichtete Maßnahmen einzuleiten. Ein anderes Thema ist auch die langfristige Finanzplanung. Da haben wir uns neu aufgestellt und einen Prozess definiert, der mehr Transparenz und Durchgängigkeit in die Planung bringt. Unterm Strich kann man sagen: In den vergangenen Monaten haben wir das Fundament für ein stabiles finanzielles Grundgerüst gelegt. Aber das Schöne an meinem Job ist auch, dass ich neben den Finanzthemen auch noch weitere Schwerpunkte habe.

    Können Sie das näher ausführen?

    Compliance und Integrität sind weitere Themen, die in meinem Geschäftsbereich liegen. Stabile Finanzprozesse sind wichtig für ein Unternehmen. Aber dieser prozessuale Rahmen wird hinfällig, wenn die Personen, die die Prozesse nutzen, nicht integer und gesetzeskonform handeln. Wir legen bei PSW sehr großen Wert darauf, dass unsere Mitarbeitenden die vorgegebenen Verhaltensregeln, Gesetze und Richtlinien kennen und einhalten. Die Basis dafür ist Integrität. Das ist das persönliche Wertesystem, der moralische Kompass, wenn man so will. Zur Förderung von Compliance und Integrität gibt es bei PSW zahlreiche Maßnahmen, wie zum Beispiel Web-Based-Trainings oder verschiedene interne Veranstaltungen.

    Blicken wir voraus: Worauf legen Sie in den kommenden Monaten ein besonderes Augenmerk?

    Aktuell arbeiten wir an der Einführung eines Environmental Compliance Management Systems. Dadurch stellen wir sicher, dass PSW seinen Beitrag zur VW-Stragegie „goTozero“ leistet, denn der Konzern möchte bis 2050 bilanziell CO2-neutral werden. Was unsere Projektsituation betrifft: Durch unseren Beitrag zur erfolgreichen Entwicklung des Audi e-tron GT haben wir uns für Folgeprojekte gut positioniert, was dem Unternehmen finanzielle Stabilität gibt. Nun gilt es, diese Projekte entsprechend zu beplanen. Über unsere Projektsituation hinaus, werden wir auch daran arbeiten, unsere Ertragskraft nachhaltig zu sichern, um wichtige Investitionen für die Zukunft zu ermöglichen.

    Mit dem Arbeitsplatz der Zukunft wollen wir eine hohe interne und externe Arbeitsattraktivität gewährleisten, die uns vom Wettbewerb differenziert.

    Sascha Hattemer Geschäftsführung Personal, Recht, Organisation

    Herr Hattemer, Sie haben dieses Jahr die Leitung des Geschäftsbereichs Personal, Recht und Organisation bei PSW übernommen. Wie war Ihr Start bei PSW?

    Sascha Hattemer: Ich wurde herzlich empfangen und habe auch eine sehr engagierte und kompetente Belegschaft vorgefunden. Was PSW auszeichnet, ist das Miteinander auf Augenhöhe, kurze Wege und die Vielfältigkeit. Bei PSW arbeiten Menschen aus 23 unterschiedlichen Nationen, das ist schon beeindruckend. Diese Vielfältigkeit wollen wir auch weiter fördern. Wer die Mobilität der Zukunft mitgestalten möchte, muss offen für neue Ideen und Denkansätze sein. Diversity ist ein wichtiger Katalysator dafür. Deswegen sind wir auch mit der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) vor kurzem eine Kooperation eingegangen, um motivierten geflüchteten Hochschulabsolventen den Einstieg in die Berufswelt zu ermöglichen.

    Was ist der Inhalt dieser Kooperation?

    Die THI fördert die Sprachkenntnisse und ergänzt die Qualifikationen dieser künftigen Fachkräfte gezielt um digitale Kompetenzen. Fester Bestandteil des Programms ist dabei ein 20-wöchiges Praktikum bei PSW, zu welchem wir vor kurzem die ersten Teilnehmer begrüßen durften. Die Teilnehmer können so Arbeitserfahrung sammeln und wir profitieren von neuen Denkansätzen und Ideen.

    Derzeit wird viel über mobiles Arbeiten und Homeoffice diskutiert. Wie wird bei PSW damit umgegangen?

    Aktuell haben wir eine Betriebsvereinbarung, die das mobile Arbeiten während der Pandemie regelt. Grundsätzlich funktioniert das sehr gut, aber wir brauchen natürlich eine dauerhafte Regelung. Unter dem Begriff „Arbeitsplatz der Zukunft“ haben wir ein bereichsübergreifendes Projekt aufgesetzt, in dem die wesentlichen Elemente für eine moderne, nachhaltige und zukunftsfähige Arbeitswelt bei PSW gemeinsam mit dem Betriebsrat erarbeitet werden.

    In Kooperation mit der Technischen Hochschule Ingolstadt möchte PSW motivierten geflüchteten Hochschulabsolventen den Einstieg in die Berufswelt zu ermöglichen.

    Mobiles Arbeiten gehört zu einer modernen Arbeitswelt dazu. Es bietet den Kolleginnen und Kollegen mehr Flexibilität und verbessert die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

    Jens Nuthmann Vorsitzender des PSW-Betriebsrats

    Was sind dabei die wichtigsten Themen?

    Wir werden wahrscheinlich in einer hybriden Arbeitswelt leben. Ein Teil der Mitarbeitenden wird verstärkt mobil arbeiten, ein anderer Teil wird vor Ort im Büro sein. Dafür braucht es die richtigen Rahmenbedingungen. Ein weiterer Baustein werden moderne Büroraumkonzepte sein, die sehr unterschiedliche Arbeitsmodelle- und formen ermöglichen sollen, je nach Bedarf. Mit dem Arbeitsplatz der Zukunft wollen wir eine hohe interne und externe Arbeitsattraktivität gewährleisten, die uns vom Wettbewerb differenziert.

    Die Automobilbranche beschäftigt vor allem die Transformation in neue Kompetenzen und Technologien. Wie befähigt PSW seine Mitarbeitenden, den Weg in die Mobilität der Zukunft zu gehen?

    Der technologische und strukturelle Wandel sind sicherlich mitunter die größten Herausforderungen im HR-Bereich. In der Vergangenheit haben wir schon erfolgreiche Formate durchgeführt, zum Beispiel den THI Schnellstudiengang „Automotive Software“. Aktuell arbeiten wir an maßgeschneiderten und oftmals auch individuellen Qualifizierungsformaten. Denn es ist essenziell, dass wir die Mitarbeitenden auf diesem Weg begleiten, ihnen Entwicklungspfade aufzeigen und ihnen die richtigen Werkzeuge an die Hand geben.

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