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2021 / Mit voller Spannung voraus

Virtuell entwickelt

    Transparenz, Planungssicherheit, Kostenersparnis – dies sind nur einige der vielen Vorteile eines Virtuellen Fuhrparks. Mit Hilfe dieser Methode hat PSW verschiedene Ausstattungsvarianten des Audi e-tron GT digital visualisiert, um Entwicklungsprozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten. PSW hat die Systematik des Virtuellen Fuhrparks als erster Entwicklungsdienstleister eingeführt und hat damit echte Pionierarbeit geleistet. Terence Lim, Stephan Seitz und Christian Barth erläutern, wie stark diese Methodik die Entwicklungsprozesse beschleunigt hat.

    Terence Lim übernahm als Projektleiter im Jahr 2017 die übergreifende Projektkoordination für den Virtuellen Fuhrpark sowie die Berechnungs- und Simulationsaktivitäten. Der gebürtige Malaysier kam 2008 nach Deutschland, studierte zuvor in England Maschinenbau. Seit 2015 ist Terence bei PSW angestellt. Schon zum Start des Audi e-tron GT Projektes war er von der innovativen Herangehensweise überzeugt:

    Das Ziel des Virtuellen Fuhrparks war, das Gesamtfahrzeug bis in die kleinste Schraube zu visualisieren. Dabei können mehrere Ausstattungsvarianten von einem Fahrzeug simuliert werden. Soll also ein bestimmtes Versuchsobjekt erprobt werden, wird es inklusive aller nötigen Varianten im Vorfeld in der virtuellen Welt abgebildet, geprüft und abgesichert.

    Terence Lim Projektleitung Virtueller Fuhrpark
    Mithilfe des Virtuellen Fuhrparks wurden verschiedene Ausstattungsvarianten des Audi e-tron GT virtuell nachgebaut. Foto: © Audi Media Center

    Basis für die digitale Darstellung des Gesamtfahrzeuges waren die Stücklisten, in denen jedes einzelne Teil des Audi e-tron GT gelistet und beschrieben wurde. Verantwortlich für die Stücklisten war Teilprojektleiter Stephan Seitz. Der gelernte KFZ-Mechaniker und Maschinenbautechniker arbeitet bereits seit 2007 bei PSW. Schon zu Beginn in der DMU-Abteilung fokussierte er sich auf das Thema Datenvollständigkeit. Doch gab es zu dem damaligen Zeitpunkt noch keine Methode, um diese Daten zu verfolgen. Erst mit dem Virtuellen Fuhrpark konnte das Team aufzeigen, wo es in verschiedenen Fahrzeugkonfigurationen Lücken gab.

    „In der Konzeptphase ging es für uns schon los. Als ich alle Daten hatte, bildete ich das erste Fahrzeug virtuell ab. Dabei zeigte mir die Methodik den Füllgrad des digitalen Fahrzeugs an und wie vollständig meine Daten sind. Bei einer Stückliste von vielen tausend Teilen war das schon recht viel,“ so der gebürtige Ingolstädter Stephan Seitz. So früh schon die Konzeptdaten zu verarbeiten und Transparenz zu schaffen, hat einen enormen Vorteil. Denn kommen die Daten erst spät, haben die Kollegen vielleicht schon die Werkzeuge angestoßen. Wenn man dann erst feststellt, dass es einen Konflikt mit einem Bauteil oder ein Funktionsdefizit gibt, kann das teuer werden.

    Anfangs hatte man alle Fachbereiche abgefragt, welche Konfigurationen sie brauchen und man kam auf etwa 200. Diese wurden zusammengefasst und auf 18 unterschiedliche Hauptkonfigurationen reduziert. Alles unter einen Hut zu bekommen, wenn es nur maximal 18 verschiedene Hauptfahrzeuge für die technische Entwicklung gibt und jede Fachabteilung zufrieden zu stellen, war für Stephan Seitz eine echte Herausforderung, aber auch ein großer Erfolg.

    Interview ohne Worte: Virtueller Fuhrpark

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    Christian Barth

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    Terence Lim

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    Stephan Seitz

    Ähnlich empfand es Christian Barth. Der KFZ-Meister, der seit 2012 bei PSW arbeitet, war bei dem Audi e-tron GT Projekt als Modulverantwortlicher für das Konstruktionsdatenmanagement tätig. „Der Virtuelle Fuhrpark bildet das ab, was erprobt werden soll - nicht zu viel, nicht zu wenig. Der Nutzen für das Vorseriencenter ist, dass man schneller in einen Linienprozess einsteigt“, schildert Christian Barth.

    Die Kollegen im Audi Vorseriencenter (VSC), die die Prototypen aufbauen, hatten dadurch nicht mehrere hundert Fahrzeuge, die unterschiedlich konfiguriert waren, sondern nur 18. Das beschleunigt die Prozessschritte und spart nachhaltig Material und Ressourcen. „Wir haben das alles in unserem Datenmanagement gemeistert. Dabei konnten wir auf die Kompetenz aus dem gesamten Team zurückgreifen und haben alle Daten sauber und pünktlich bereitstellen können“, so Christian Barth.

    Die Vorteile des Virtuellen Fuhrparks liegen für ihn ganz klar auf der Hand. Durch die Transparenz über die komplexe Aufbauarbeit für alle Abteilungen gibt es eine absolute Planungssicherheit und einen erhöhten Funktionsabsicherungsfaktor aus den Berechnungen. So kommt es zu keinen Überraschungen, Termine können eingehalten werden, es gibt schnellere Freigaben und Prozesse werden durch den Virtuellen Fuhrpark stärker automatisiert.

    Der Virtuelle Fuhrpark ist ein kommunikatives Tool, das einen ganzheitlichen Überblick über das gesamte Fahrzeug und die Abteilungen ermöglicht. Damit ist PSW auch für zukünftige Projekte sehr gut aufgestellt.

    Terence Lim Projektleitung Virtueller Fuhrpark

    Mit dem Audi e-tron GT wurde der Virtuelle Fuhrpark zum ersten Mal eingesetzt und die Erkenntnisse seitdem weiterentwickelt. Mittlerweile gibt es eine stücklistengekoppelte Struktur, die noch mehr automatisiert und dadurch Prozesse beschleunigen kann. Der Virtuelle Fuhrpark hat sich bewährt und wird auch in Zukunft bei Folgeprojekten zum Einsatz kommen.

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