Was alle PSWlerinnen und PSWler eint, ist die zupackende Zielstrebigkeit, mit der Projekte umgesetzt werden. Unser Rezept für effiziente Erfolge? Eine saubere finanzielle Planung und neue Formen der Zusammenarbeit mit unseren Kunden.
Erfolgsfaktor Planung: Vorausschauend finanziell auf Kurs bleiben
Wie funktioniert Finanzplanung auch in wirtschaftlich unsteten Zeiten? Guido Grabo, Geschäftsführer Finanz, Compliance und Integrität erläutert im Gespräch, wie die Auslastung langfristig sichergestellt wird und welche Investitionen durch die strategische Kostenplanung bei PSW möglich sind.
Wir kennen den Gesundheitszustand unserer Projekte gut und wissen rechtzeitig, wo wir gegensteuern müssen.
2021 wurde die Beteiligungsstrategie zwischen Audi und PSW verabschiedet, welche PSWs Positionierung als 100-prozentige Audi-Tochter und Generalentwickler weiter stärkt. So können Kapazitäten und Projektvergaben strategisch und langfristig geplant werden. „Als Generalentwickler übernehmen wir die Steuerungskompetenz für ganze Fahrzeugprojekte und können unseren Kunden auch dank unseres breiten Partnernetzwerks stabile und attraktive Preise garantieren. Da wir an vielen Projekten beteiligt sind, ergeben sich auch immer modell- und marktübergreifende Synergien, die uns zu einem gefragten Entwicklungspartner machen“, erklärt Guido Grabo, Geschäftsführer Finanz, Compliance und Integrität. „Als Tochter gleichen wir zudem unsere Prozess- und Sicherheitsstandards an Audi an, was schnelle und flexible Projektvergaben ermöglicht.“ Auf diese Weise ist die Auslastung von PSW langfristig gesichert.
Kostentransparenz in allen Projekten
Basis der nachhaltigen Geschäftsentwicklung ist laut Grabo die strategische Kosten- und Erlösplanung. „Wir tracken regelmäßig die finanziellen Kennzahlen der Projekte und führen Kostenklausuren durch.“ Diese Informationen fließen über eine Risikobewertung in die Kosten- und Erlösplanung ein. „Wir kennen den Gesundheitszustand unserer Projekte gut und wissen rechtzeitig, wo wir gegensteuern müssen,“ so Grabo. Erst kürzlich war die Kosten- und Erlösplanung Teil eines von Audi durchgeführten Financial Reviews und wurde in allen Belangen bestätigt.
Erlöspotentiale konsequent prüfen
Um die in den Planungen unterstellte nachhaltige Wirtschaftlichkeit auch weiter sicherzustellen und zu stabilisieren, hat PSW zudem ein Business Programm ins Leben gerufen, in dessen Rahmen Prozesse sowie Erlös- und Kostenpotentiale laufend geprüft werden. Dazu zählen beispielsweise Digitalisierungsvorhaben, die aktuell noch zeitintensive papiergestützte Abläufe ablösen sollen, oder auch die Prüfung von Sachgemeinkosten wie Liegenschaften oder Dienstleisterverträgen auf Optimierungsmöglichkeiten. „Mit dem Business Programm können wir anhand definierter KPIs den Erfolg unserer Planung messen und steuern“, erläutert Grabo.
Mehr Ertragskraft für Zukunftsinvestitionen
„Die zusätzlich gewonnene Ertragskraft können wir für Investitionen in die Zukunft von PSW nutzen. Das bedeutet zum einen, die projektspezifische Infrastruktur auf dem neuesten Stand zu halten, wie zum Beispiel Prüfstände oder gut ausgestattete Werkstattflächen. Zum anderen investieren wir auch in unsere Arbeitgeberattraktivität, indem wir beispielsweise alle Mitarbeitenden bei Bedarf mit einem Technikpaket fürs mobile Arbeiten ausstatten oder Räume für neue Formen der Zusammenarbeit schaffen. So zahlen sich wirtschaftliches Planen und Handeln auch für alle PSWlerinnen und PSWler aus.“
Erfolgsfaktor Durchführung: Zusammenarbeit im Captain's Modell
Im Rahmen der Beteiligungsstrategie übernimmt PSW zunehmend größere Entwicklungsumfänge, wie zuletzt beim e-tron GT. Das erfordert neue Wege der Zusammenarbeit, um alle Meilensteine erfolgreich einzuhalten. Wie das funktioniert, erklären Dr. Miklos Kiss, Development Captain beim e-tron GT auf Audi-Seite, und Stefan Homann, Projektleiter beim e-tron GT bei PSW.
Je größer das Projekt, desto komplizierter die Abstimmungsschleifen und Freigabeprozesse? Nicht in der Zusammenarbeit zwischen Audi und PSW, denn Konzernmutter und Tochtergesellschaft führten bereits frühzeitig neue und innovative Formen der Zusammenarbeit ein. Das sogenannte „Captain’s Modell“ setzt auf klare Verantwortlichkeiten und schlanke Entscheidungsstrukturen auf beiden Seiten. Ziel ist ein minimaler Steuerungsaufwand, um Freiraum für die Entwicklung und Industrialisierung neuer Fahrzeuge zu schaffen.
Captains im Austausch
Im Fokus steht ein kleines Team aus Audi- und PSW-Captains, die das Projekt vom Konzept bis zur Freigabe in weitestgehender Eigenverantwortung steuern. Bei den Entwicklungsumfängen zum Audi e-tron GT fand das Captain’s Modell erstmals Anwendung bei PSW. Dr. Miklos Kiss treibt das Projekt als Development Captain seitens Audi mit voran. „Ich bin einer von drei Audi-Captains im e-tron-Projekt und betreue Karosserie außen, Karosserie innen, Elektronik und Fahrassistenzsysteme. In meiner Rolle schließe ich die Klammer zwischen PSW als Generalentwickler und allen Entscheidern, die am Projekt beteiligt sind. Dazu kommen die Freigaben, bevor das Fahrzeug auf die Straße darf“, berichtet Miklos. Zusammen mit den PSW-Captains werden Tandems in der Zusammenarbeit gebildet: „Mit den Captain-Duos können wir sicherstellen, dass bei allen Themen eine saubere Zusammenarbeit stattfindet und beide Seiten kurze Dienstwege haben“, sagt Stefan Homann, der als Projektleiter für den e-tron GT bei PSW tätig ist.
Mit den Captain-Duos können wir sicherstellen, dass bei allen Themen eine saubere Zusammenarbeit stattfindet und beide Seiten kurze Dienstwege haben.
Der größte Pluspunkt ist aus meiner Sicht, dass wir im Projekt alle integral denken können. Wir arbeiten nicht nur an einem Bauteil oder einer Funktion, sondern entwickeln ein gesamtes Fahrzeug (...).
Integrale Zusammenarbeit
In der engen Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Gewerken und der Eigenverantwortung innerhalb des Projekts sehen beide große Vorteile. „Der größte Pluspunkt ist aus meiner Sicht, dass wir im Projekt alle integral denken können. Wir arbeiten nicht nur an einem Bauteil oder einer Funktion, sondern entwickeln ein gesamtes Fahrzeug und können viele Prioritäten für ein gutes Endprodukt selbst setzen. Es entscheiden die Leute, die auch zu hundert Prozent am Projekt arbeiten“, erläutert Miklos. „Die großen Entwicklungsumfänge bedeuten für uns, dass wir selbst Entscheidungen treffen und selbst ins Ziel kommen müssen. Das macht den e-tron GT für uns zu einem sehr attraktiven Projekt. Nicht nur weil das Auto schön ist, sondern weil wir so viele Kompetenzen auf kleinem Raum zusammenbringen dürfen“, ergänzt Stefan.
Der Teamgeist stimmt
Beim e-tron GT hat sich die Zusammenarbeit in neuen Strukturen bereits bewährt. Für zukünftige Großprojekte soll das Captain’s Modell abhängig vom Entwicklungsumfang angepasst und weiterentwickelt werden. Im Leuchtturmprojekt zwischen Audi und PSW ist die Truppe in jedem Fall zusammengewachsen: „Die sehr offene Art der Zusammenarbeit ist der kleinen Gruppe geschuldet. Wir haben ein Kernteam von ungefähr 25 Leuten, inklusive Vertrieb, Produktion, Qualität und so weiter. Die sind immer dabei, man kennt sich – und das hilft in der Zusammenarbeit jeden Tag“, schließt Miklos.