Gelebte Vielfalt bedeutet auch, tradierte Geschlechterrollen zu hinterfragen und zu durchbrechen. Manuel, Charlotte und Carina finden, das Geschlecht sollte keinerlei Rolle bei beruflichen und privaten Lebensentscheidungen spielen.
Manuel: Vorrübergehend von Beruf Papa
Manuel Pfister arbeitet seit 2019 bei PSW im Bereich Bordnetzentwicklung, ist verheiratet und wohnt in der Nähe von Eichstätt. Als 2021 seine Tochter zur Welt kam, war für ihn sofort klar, dass er die erste Phase als junge Familie genießen und Elternzeit nehmen möchte. Im Interview erzählt er mehr zu seinen Erfahrungen und der Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Manuel, wie lange warst du in Elternzeit?
Ich war ab der Geburt meiner Tochter im Mai 2021 ein Jahr lang in Elternzeit.
Was bleibt dir aus dieser ersten Zeit mir deiner Tochter besonders in Erinnerung?
Ich habe noch genau vor Augen, als sie ersten Krabbelversuche gemacht hat oder ihre ersten Worte gesprochen hat. Das sind so viele emotionale Momente, wenn man beobachten kann, wie so ein kleines Wesen jeden Tag etwas Neues lernt und Fortschritte macht. Ich finde, man muss jede Minute mit dem Kind genießen, die Zeit vergeht so schnell.
Was rätst du anderen Vätern, die über Elternzeit nachdenken?
Ich würde gerade nicht lange nachdenken, sondern einfach die Möglichkeiten nutzen, die euer Arbeitgeber bietet. Die erste Zeit mit eurem Kind könnt ihr nicht nachholen und im 21. Jahrhundert sollte es keine Rolle mehr spielen, ob Männer oder Frauen in Elternzeit gehen.
Wie lief das Off- bzw. Onboarding in den Projekten bei PSW vor und nach deiner Elternzeit ab?
Das Offboarding war sehr reibungslos. Wir haben rechtzeitig Termine vereinbart, in denen ich meine Themen an die Kollegen übergeben konnte. Wir konnten das gut im Team abdecken und meine „Vertretungen“ waren alles Leute, die auch schon seit längerer Zeit in den Projekten waren und die Prozesse und Strukturen kannten. Nach meiner Rückkehr ging es auch ganz schnell. Ich konnte direkt wieder in meinen Projekten einsteigen.
Wie hast du die Unterstützung des Unternehmens für deine Elternzeit wahrgenommen?
Der Support war echt super. Vom ersten Gedanken an eine Elternzeit bis zum Wiedereintritt danach hatte ich die volle Unterstützung. Gerade bei Anträgen und Fristen konnte ich mich immer ohne schlechtes Gewissen bei der Personalabteilung melden und habe von der zuständigen Kollegin auch auf die tausendste Frage eine schnelle Antwort bekommen.
2023 verabschiedet sich Manuel in zwei weitere Jahre Elternzeit – wir wünschen eine tolle Zeit mit der Familie!
Charlotte & Carina: Führungsstil hat nichts mit dem Geschlecht zu tun
Neben der Freiheit bei familiären Entscheidungen unterstützt PSW auch individuelle Karrierewege und bietet vielfältige Chancen. Charlotte Trost, Leiterin der Abteilung Recht/Versicherungsmanagement, und Carina Ottinger, Leiterin Projekt- und Abteilungscontrolling, sprechen im Interview über ihr Führungsverständnis, ihren Werdegang bei PSW und zufällige Begegnungen an der Kaffeemaschine.
Wer motiviert ist, hat bei PSW immer die Chance, sich durch Fortbildungen weiterzuentwickeln.
Was heißt „Führung“ für euch?
Carina: Führen bedeutet für mich vor allem, dass ich die richtigen Rahmenbedingungen schaffe, damit meine Mitarbeitenden eine optimale Leistung bringen können und sie Spaß bei der Arbeit haben. Darüber hinaus liegt es mir am Herzen, die Stärken und damit auch das Selbstbewusstsein meiner Mitarbeitenden zu fördern. Das Projektcontrolling wird manchmal als reiner Dienstleister verstanden. Dabei nehmen wir eine wichtige Steuerungsfunktion ein, weil wir basierend auf Analysen entsprechende Entscheidungsoptionen erarbeiten. Mir ist es wichtig, dass meine Mitarbeitenden mit solch einer Haltung ihren Arbeitstag gestalten.
Carina, Du bist seit 2008 bei PSW und bist damals als Sachbearbeiterin gestartet. Heute leitest du ein Team mit acht Mitarbeitenden. Wie hast du dir über die Jahre dein Führungsverständnis angeeignet?
Carina: Einerseits durch Fortbildungen und Schulungen. PSW hat da ein breites Angebot und vor allem in den vergangenen Jahren wurde der Fokus sehr stark auf Leadership gelegt. Andererseits bin ich da einfach reingewachsen. Ganz nach dem Prinzip „Learning by Doing“. Und ich habe mir natürlich einiges von meinen Vorgesetzten abgeschaut.
Charlotte, du bist seit Januar 2020 bei PSW und leitest mittlerweile die Abteilung Recht/Versicherungsmanagement. Was verstehst du unter „Führung“?
Charlotte: Führung bedeutet für mich, die individuellen Fähigkeiten und Stärken der Mitarbeitenden zu erkennen und dafür zu sorgen, dass sie sich bei der jeweils richtigen Aufgabe entfalten können und Freude an der Arbeit haben. Kommunikation ist mir in diesem Zusammenhang besonders wichtig. Ich kann nicht führen, wenn ich nicht in den Austausch gehe. Deswegen lege ich sehr viel Wert auf Transparenz und ein offenes Miteinander.
Führungsstile können sehr individuell sein und haben meiner Meinung nach mehr mit der Persönlichkeit (...), als mit dem Geschlecht zu tun.
Stichwort Kommunikation. Die Zusammenarbeit hat sich mehr in den digitalen Raum verlegt. Begegnungen im Büro werden seltener. Wie hat das eure Arbeit als Führungskraft verändert?
Carina: Kommunikation muss bewusster gedacht werden. Es ist kein Selbstläufer mehr wie früher. Als noch alle im Büro gewesen sind, konnten Mitarbeitende einfach zu mir ins Büro kommen, wenn sie ein Problem hatten. Daher macht es meiner Meinung nach Sinn, zwei bis drei Mal die Woche eine Teamrunde abzuhalten.
Charlotte: Dem kann ich nur zustimmen. Ich denke es ist wichtig, dass man als Führungskraft den fachlichen und persönlichen Austausch noch mehr plant. Beispielsweise durch regelmäßigere Jour Fixes oder Teamrunden. So gelingt auch die digitale Zusammenarbeit.
Carina: Definitiv, wir genießen alle die Flexibilität des mobilen Arbeitens, aber es ist jedes Mal wieder schön, wenn man sich zufällig an der Kaffeemaschine trifft.
Führen Frauen anders als Männer?
Charlotte: Ich denke nicht. Führungsstile können sehr individuell sein und haben meiner Meinung nach mehr mit der Persönlichkeit oder mit einem bevorzugten Führungsstil, als mit dem Geschlecht zu tun.
Carina: Dem kann ich nur zustimmen. Natürlich ist der männliche Anteil in der EDL-Branche sehr hoch, vor allem in den technischen Bereichen. Aber ich habe in meiner bisherigen Laufbahn nicht die Erfahrung gemacht, dass sich die Führungsstile grundsätzlich unterscheiden.
Was bietet PSW vor allem Frauen für Möglichkeiten, eine Führungsrolle zu übernehmen?
Carina: Wie schon gesagt, die EDL-Branche ist sehr männlich geprägt, aber da hat sich in den vergangenen Jahren auch vieles getan. Als ich bei PSW angefangen haben, waren wir vielleicht sechs Frauen. Heute sind es mehrere hundert. Und ich hatte in dieser Zeit auch nie das Gefühl, weniger Möglichkeiten zu haben. Ganz im Gegenteil: Wer motiviert ist, hat bei PSW immer die Chance, sich durch Fortbildungen weiterzuentwickeln.
Charlotte: Das kann ich nur unterstreichen. Bei PSW gibt es grundsätzlich ein breites Angebot an Schulungen und Fortbildungen. Insbesondere zum Thema Leadership, um sich stetig weiterzuentwickeln.
Letzte Frage: Welchen Rat gebt ihr angehenden Führungskräften?
Charlotte: Bleibt offen für Neues, hinterfragt euch kritisch und schenkt euren Mitarbeitenden immer ein offenes Ohr.
Carina: Nehmt euch Zeit, die Dinge zu erklären, wie sie sind. Wer transparent und authentisch kommuniziert, der oder die wird mit dem Vertrauen der Mitarbeitenden belohnt.
Women`s Empowerment @PSW
Damit noch mehr Frauen dem Vorbild von Carina und Charlotte folgen und die Teams bei PSW vielfältiger werden, ist Women’s Empowerment ein wichtiges Fokusthema unserer Diversity-Strategie. Mit PSW_WE ging 2022 das erste Frauennetzwerk von PSW mit dem Ziel an den Start, im Dialog mit dem Unternehmen noch bessere Rahmenbedingungen für diverse Teams auf allen Ebenen zu schaffen.
Netzwerk als Austauschplattform
PSW_WE bietet allen PSWlerinnen eine Plattform, um sich in einem zwanglosen Rahmen auszutauschen, gemeinsame Themen zu diskutieren und neue Impulse von externen Business Coaches zu erhalten. „Der Automotive-Bereich ist nach wie vor eine sehr männerdominierte Branche. Bei PSW haben wir aktuell einen Frauenanteil von rund 20 Prozent. Wir sind aber davon überzeugt, dass Vielfalt ein echter Erfolgsfaktor ist, für Projekterfolge genauso wie für unsere Unternehmenskultur“, erläutert Sascha Hattemer, Geschäftsführer Personal, Recht und Organisation. „Mit dem Netzwerk möchten wir als Geschäftsführung ein klares Zeichen setzen, dass wir uns mehr Frauen bei PSW und auch mehr Frauen in Führungspositionen wünschen.“ Ziel sei ein lebendiger Dialog, um gemeinsam noch bessere Rahmenbedingungen für Frauen zu schaffen.