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2018 / Aufbruch in die Mobilität der Zukunft

Matrixstruktur gleich Kundenmehrwert

    Wer Neuland betritt, dem hilft Karte und Kompass. Bei PSW ist das Neuland die Verantwortung für ganze Fahrzeuge, während Projektmanagement und Matrixstruktur den Beitrag leisten, wie sie Karte und Kompass erbringen.

    Und wie mit allen neuen Werkzeugen braucht es auch für den erfolgreichen Umgang mit Matrix und Projekten praktische Erfahrung und Übung. Warum überhaupt eine Matrix? Hintergrund ist der Wandel von PSW von einem Unternehmen, das Prozesse nur begleitet und kleinere Aufträge bearbeitet hat, zu einem, das Prozesse eigenverantwortlich steuert und mehrere Fahrzeuge parallel entwickelt.

    Die Vorteile

    In großen Unternehmen gibt es die Matrixorganisation schon lange. Viele Automobilhersteller haben sie bereits eingeführt, allen voran Porsche. Tatsächlich verlangt die Matrixorganisation am Anfang den Beteiligten einiges ab. Sie hat aber entscheidende Vorteile: „Mit der Matrix können wir bereichs- und standortübergreifend handeln und respektvoll und auf Augenhöhe zwischen Projektmanagement und Linie agieren“, sagt Sandra Danner, Leiterin Struktur, Kultur und Grundsätze.

    Die Umsetzung

    Zum 1. Januar 2018 wurde die Matrixstruktur bei PSW eingeführt. Um den kulturellen Wandel nachhaltig zu begleiten, hat das Team um Sandra zahlreiche Workshops und Veranstaltungen durchgeführt: „Wir wollen, dass sich jeder Einzelne mit seiner Rolle in der Matrix identifizieren kann und das neue Selbstverständnis verinnerlicht“, sagt sie. „So ein Kulturwandel passiert nicht von heute auf morgen, er erfordert langfristiges Umdenken. Deshalb werden wir auch weiterhin begleitende Maßnahmen anbieten, die das neue Selbstverständnis von PSW und jedes einzelnen Mitarbeiters unterstützen.“ Die Matrix wirkt dem entgegen, was bisher als „Silodenken“ bezeichnet wurde und lange in vielen Teilen der Autoindustrie vorherrschte: Die Fachabteilungen arbeiteten Aufträge sequenziell ab, also in aufeinanderfolgenden Schritten.




    Die Folge: Verspätungen im Projektablauf addierten sich, Fehlentwicklungen ließen sich schlecht korrigieren, und in den Abteilungen vorhandenes Knowhow verblieb dort, ohne dass andere Teile des Unternehmens davon profitieren konnten. Die Matrix mit ihrer Vielfalt an Kommunikationswegen soll das ändern, wie Sandra bestätigt:

    Sie wird Knowhow-Silos aufbrechen und wir profitieren dann von den freigesetzten Synergien. Das hilft uns, agil zu handeln und schnelle Entscheidungen zu treffen.

    Die Leitplanken

    „Die Matrix bringt mehr Schnelligkeit in die Projekte“, sagt Erhard Dörr, Leiter Projektmanagement bei PSW. „Sie vereinfacht komplexe Aufgaben, sieht schlagkräftige Gremien vor und fokussiert den Arbeitsinhalt durch klare Aufgabenteilung. Es mag sein, dass die Gremien für manchen gewöhnungsbedürftig sind, aber wenn wir komplexe Projekte erfolgreich bewältigen wollen, sogar mehrere gleichzeitig, dann brauchen wir klare Schnittstellen und kurze Entscheidungswege.




    Dann muss klar sein, wer an welchen Besprechungen teilnimmt, was dort besprochen wird, was danach geschieht. Wir brauchen die Gremien auch, damit wir Lösungsalternativen schnell besprechen und bewerten können, so dass der Kunde zügig eine Antwort erhält“.

    Generalentwicklung

    Der gesamte Entwicklungsprozess aus einer Hand: Wir sind ein innovativer Entwicklungspartner für gesamtheitliche Modul- und Derivateentwicklungen.

    Die Aufstellung

    In der Matrix kreuzen sich die Linie und das Projektmanagement. Das Projektmanagement entscheidet über das „Was“, „Wieviel“ und „Wann“. Es ist für das Ergebnis eines Entwicklungsauftrags verantwortlich und legt dafür die Anforderungen, Terminierung und Kosten fest. Die Linie bestimmt daraus abgeleitet das „Wer“ und das „Wie“, besitzt also auch in der Matrixorganisation die Ressourcen und fachliche Kompetenz zur Ausgestaltung der Inhalte, und entscheidet über Verantwortlichkeiten und Durchführung. Die Tätigkeit bei PSW differenziert sich also aus. Wo früher vor allem Entwicklungstätigkeiten gefordert waren, sind in Zukunft zusätzlich auch noch Projektmanager gefragt. Sie haben Stärken hinsichtlich Kosten, Terminierung und Qualität. „Die Erfahrung lehrt, dass die optimale Zusammenarbeit in der Matrix
    eine hochkomplexe Aufgabe ist, weil immer wieder Zielkonflikte zu lösen sind. Das erfordert auf beiden Seiten, bei Projekt wie auch bei Linie, hohe technische Kompetenz“, sagt Erhard.




    „Wenn beide in einer Matrix zusammenarbeiten, hat der Kunde den maximalen Mehrwert und die größtmögliche Termintreue, besonders im Hinblick auf einen Produktionsstart“.

    Ein weiterer Vorteil für den Kunden ist, dass PSW mit dem neuen Projektmanagement und der Matrixstruktur Projekte komplett eigenverantwortlich steuern kann. Durch eine Gremienstruktur stellt PSW sicher, dass die angebotenen Lösungen vom Kunden freigegeben werden.

    „Darüber hinaus bekommen wir mehr Schnelligkeit, weil wir mehrere Themen parallel abbilden können. Und unser Projektmanagement-Handbuch, in dem alle Tools und Prozesse definiert sind, schafft eine einheitliche Methodik über das ganze Unternehmen hinweg“, sagt Erhard. Und er denkt schon voraus:

    In einem nächsten Schritt werden wir möglichst viele Standards und Prozesse digitalisieren. Wenn wir so weit sind, muss man nicht mehr ins Silicon Valley ziehen, um Schnelligkeit in der Projektabwicklung zu erleben. Das erlebt man dann bei PSW.

    Erhard Dörr Leiter Projektmanagement
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