Ausbildungsstart

Workshop: Azubis lernen die Mobilität der Zukunft zu gestalten

Was ist Mobilität? Wie bewegen wir uns in 20 Jahren fort? Und was ist die Aufgabe einer Vorentwicklung? 21 Azubis lauschen gespannt den PSW-Innovationsexperten Franziska Fischl und Isabel Wesche. Manche der Azubis haben heute ihren ersten Tag und bekommen zum Einstieg die Möglichkeit, sich mit der Mobilität der Zukunft zu beschäftigen. Im Rahmen des Workshops „Neue Mobilitätskonzepte“ werden sie heute in der PSW-Innovationswerkstatt lernen, eigene Konzepte zu entwickeln und sie werden sogar einen Prototypen aufbauen.

Nach einem kurzen Einführungsvortrag und Kennenlernen geht es direkt ans Eingemachte: Die Azubis werden in vier Gruppen eingeteilt, innerhalb derer sie in einem ersten Schritt ihre Persona näher beschreiben sollen. Bei den Personas handelt es sich um Menschen verschiedenen Alters und Herkunft, die alle ganz unterschiedliche Anforderungen an ihre Mobilität stellen. Die Aufgabe der Azubis ist es, ihre Personas möglichst genau zu beschreiben, um dann zu definieren, was für ein Mobilitätskonzept den Bedürfnissen der Persona am besten entsprechen würde. Ein Teil der Persona-Eigenschaften ist vorgegeben, aber einen gewissen Anteil müssen die Azubis noch selbst definieren. Doch es soll nicht nur bei theoretischen Gedankenspielen bleiben. Am Ende des Workshops werden die Azubis ihre Mobilitätskonzepte mit einfachen Mitteln wie Legos aufbauen und präsentieren.

Haben den Workshop organisiert: Sabine Geiger, Katharina Gütler, Melissa Meier, Franziska Fischl.
Der Workshop startet.

Traudl, 76 Jahre aus Kitschendorf

Eine dieser Personas ist Traudl. Die 76-jährige Witwe aus Kitschendorf lebt mit ihrem Sohn auf einem Bauernhof mit großem Garten. Traudl ist eher eine ruhige Dame, etwas vergesslich und verbringt gerne Zeit mit ihren fünf Hasen. Sie hat keinen Führerschein, weswegen sie jemanden braucht, der sie zum Beispiel zu Arztterminen oder zum Einkaufen fährt. Und die Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz ist sehr schlecht. Leider hat ihr Sohn, der eigentlich mit ihr auf dem Bauernhof lebt, selten Zeit, sie zu fahren. „Immer muass i auf mein Buam warten, dass a me fahrt“, beschwert sich die rüstige Rentnerin öfters beim Frühstück. Ihr Sohn entgegnet daraufhin meist etwas genervt, dass er sich halt viel um den Hof kümmern müsse.

Die Azubis haben Traudl ganz genau charakterisiert.

Das TrauMo

Was für ein Mobilitätskonzept würde am besten zu Traudl passen? Nachdem die Azubis gemeinsam mit Gruppenleiterin und PSW-Mitarbeiterin Katharina Gütler Traudl genau beschrieben haben, gehen sie gemeinsam ins Brainstorming. Keine Idee ist zu verrückt, alles ist erlaubt und die Azubis haben merklich Spaß daran, ihre Gedanken ganz frei kreisen zu lassen. Nach und nach werden die Ideen konkreter und nach einer gewissen Zeit haben die Azubis die Lösung für Traudls Problem entwickelt: das TrauMo. Beim Traudel Mobil handelt es sich um ein Elektrofahrzeug, ähnlich eines Golf-Karts nur etwas größer, das vollautonom fährt, mit einer Reichweite von rund 100 Kilometern. „Mit ihren 76 Jahren wird Traudl keine großen Strecken mehr fahren, deswegen ist eine Reichweite von 100 Kilometern vollkommen ausreichen“, erklärt Katharina. „Wir haben Wert auf seniorengerechte Eigenschaften, wie eine komfortable Einstiegshilfe oder leicht verstellbare Sitze gelegt.“ Zudem haben die Azubis bei ihrer Konzeption auch darauf geachtet, dass das TrauMo mit 4000-5000€ relativ preisgünstig bei der Anschaffung ist.

Bastelstunde: Die Azubis bauen ihr Mobilitätskonzepte als Prototypen auf...
..., um sie bei einer Abschlusspräsentation zu zeigen.

Die Abschlusspräsentation

Was das TrauMo kann und wie es aussieht, ist klar – zumindest auf dem Papier. Aber wie soll es später mal bei Traudl auf dem Bauernhof dastehen? Um darauf zumindest eine erste Antwort geben zu können, bauen die Azubis einen Prototyp auf. Die Azubigruppe von Traudl arbeitet viel mit Pappe, eine andere Gruppe stürzt sich auf die Legobauklötze. In jeder Ecke der Innowerkstatt wird fleißig gebastelt, es herrscht konzentrierte Stille. Immerhin stehen die Azubis auch unter einem gewissen Zeitdruck. Die Abschlusspräsentationen rücken immer näher und nach rund einer Stunde Bastelzeit stehen die Gruppen vor einigen interessierten PSWlern, die die Ideen der Azubis kennenlernen möchten. Mutig stellen sie sich den Rückfragen und nachdem alle ihre Konzepte präsentiert und Feedback eingesammelt haben, verschwinden sie wieder in die Innowerkstatt, um ihren Konzepten den letzten Feinschliff zu geben.

Am Ende des Tages zieht Azubine Michaela ein sehr positives Fazit: „Mir hat der Workshop sehr viel Spaß gemacht. Es werden ja gerade viele verschiedene Mobilitätskonzepte diskutiert, da ist man automatisch etwas vorgeprägt. Der Workshop hat mir dabei geholfen, mich mal selbst mit neuen Konzepten und Ideen auseinanderzusetzen und strukturiert ein Konzept von der ersten Idee bis hin zum Prototypen zu verwirklichen.“

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