Erprobung

Heiß und kalt: Fahrzeugtests unter Extrembedingungen

Temperaturen von -35 bis +35 Grad, lange Tage mit den Teamkollegen und eine volle To-Do-Liste mit zu testenden Fahrzeugeigenschaften: Worauf kommt es bei Heiß- und Kaltlanderprobungen vor Ort an und was darf auf keinen Fall im Koffer fehlen? Unsere Kollegen aus der Gesamtfahrzeugentwicklung teilen ihre Erfahrungen und Tipps.

Raus aus dem Büro oder der Werkstatt und ein Fahrzeug unter extremen Bedingungen auf Herz und Nieren prüfen – die Heiß- und Kaltlanderprobung ist für unsere Fahrzeugentwicklerinnen und -entwickler immer wieder ein besonderes Erlebnis. Getestet werden vor Ort viele unterschiedliche Aspekte wie Geräusche im Interieur bei Hitze und Kälte, Fahreigenschaften wie die Längs-/Querdynamik oder auch das Einfrierverhalten verschiedener Komponenten.

Andere Länder, andere Bedingungen

„Es macht richtig Spaß, sich auch über die reinen Temperaturen hinaus auf neue Gegebenheiten in den anderen Ländern einzustellen“, berichtet Alexander Binder. „Zum Beispiel Linksverkehr, viele Tiere auf der Fahrbahn oder komplett verschneite Straßen mit festgefahrenem Schnee, die man in Deutschland kaum noch hat. Da lernt man schon nach ein, zwei Tagen viel dazu.“ So können die Teams die von ihnen mitentwickelten Fahrzeuge nochmal ganz anders testen und erleben. Besonders in Erinnerung geblieben sind Stefan Löffler und Matthias Müller abgelegene Bergstraßen mit engen Kurven oder das Fahren unter low-µ-Bedingungen. Begeistert waren sie aber auch vom guten Netzausbau, der die Arbeit deutlich erleichterte: „Gerade in den nordischen Ländern war das Netz immer top, egal ob in den Testgebäuden, in den Werkstätten, den Büros oder auf der Strecke“, erzählt Stefan.

Vorbereitung ist alles

Damit alles reibungslos klappt, setzt unser Team auf eine gute Vorbereitung im Vorfeld. „Setzt euch am besten schon vorab mit Land, Temperaturen und Stationszugängen auseinander, dann muss vor Ort im besten Fall nichts mehr organisiert werden“, empfiehlt Christiane Russer. „Vor allem große Prüfungsgelände können am Anfang eine Herausforderung sein. Da hilft es schon, wenn man sich vorher einen Plan angeschaut hat, um sich besser orientieren zu können“, ergänzt Matthias.

Doch was gehört auf jeden Fall in den Koffer, wenn es auf Erprobung geht? „Eine gute Sonnenbrille ist immer ein Muss“, meint Stefan. „Im Kaltland sind Thermounterwäsche und Mütze natürlich Pflicht. Und für den Feierabend habe ich auf einer Heißlanderprobung auch schon mal im Februar meine Badehose vermisst – also schaut auf jeden Fall vorab auf die Wetterprognose.“ Erfahrene Kollegen sind in jedem Fall gute Ratgeber für die richtige Packliste. „Und solange ihr eine funktionierende Kreditkarte dabeihabt, ist der Rest kein Problem“, sagt Christiane.

24 Stunden Teamgeist

Und neben neuen Regionen lernen sich die Kolleginnen und Kollegen auf der mehrtägigen Erprobungsfahrt auch untereinander besser kennen. „Wenn man jeden Tag 24 Stunden miteinander verbringt und gemeinsam in einer Blockhütte übernachtet, spricht man natürlich auch über alles Mögliche abseits des Jobs“, berichtet Matthias. „Ich habe auf meiner letzten Erprobung viele neue und interessante Leute kennengelernt“, freut sich auch Stefan. „Vom Mechaniker bis hin zum Leiter waren alle sehr offen und es war schön, mit Gleichgesinnten über Themen wie Fahrwerk, Antrieb oder Fahrdynamik fachsimpeln zu können.“ Als Teamleiter sieht Alexander darin auch einen echten Mehrwert für die Zeit nach der Erprobung: „Dass man sich so viel besser kennenlernt, ist auch für die Zusammenarbeit im Alltag und das Verständnis füreinander wirklich wertvoll.“

Das PSW-Team auf Erprobung im Kaltland.
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